Power Management, SSD's und Bluescreens

Ein Thema mit dem ich mich eigentlich noch nie befassen musste war das PowerManagement für Festplatten. Wer sollte auch darauf kommen, dass SSD's einfrieren, Bluescreens produzieren und sonstige Spirenzchen machen, wenn man diese im PC nutzt.
Fakt ist:
Mein Mainboard von Intel zusammen mit einer Corsair Force 3 60GB SSD rannte wunderbar. Sauschnell. Doch irgendwann machte der Rechner mal einen Bluescreen. Nun ja. Nichts besonderes für Windows. Rechner neu gestartet und weiter geht es. Dabei war schon besonders, dass ein einfacher Druck auf den Reset-Button keine Lösung brachte. Erst nachdem das Netzteil aus- und wieder eingeschaltet wurde wurde auch die Festplatte wieder vom Bios erkannt.
Also flux mal auf der Support-Seite von Corsair im Forum nach dem Fehler gesucht. Und siehe da: Ich bin nicht alleine! Jede Menge Einträge zum Thema "Bluescreen". Einzige angebotene Lösung von Corsair: Bitte Secure Wipe durchführen und Rechner neu installieren. Falls Fehler dann wieder auftaucht bitte RMA. Dumm, wie man halt so ist, macht man sowas auch noch. Und natürlich kommt der Fehler wieder. Also ein RMA aufgemacht und Platte gegen eine Corsair Force GT getauscht.
Und es kam, wie es kommen musste. Auch diese Platte produzierte Hänger oder auch Bluescreens. Nach längerer Suche im Internet habe ich dann etwas interessantes gefunden:
Dieser Fehler kommt einfach daher, dass viele SSD's nicht mit dem PowerManagement von Intel, bzw. dem iastor-Treiber klar kommen und ziemlich heftig darauf reagieren. Interessanterweise passiert dies aber nur an SATA 6Gb/s-Ports. 3GB/s-Ports zeigen hier keine Reaktionen.

Einfachste Lösung:
Im Bios die HotPlug-Funktionen für SATA aktivieren. Dadurch wird das PowerManagement umgangen und dauerhaft bleibt die gleiche Stromleistung anliegen. Dumm nur, wenn dieser Parameter nicht im Intel-Bios zu finden ist.
Auch wäre es möglich Agressive Link Power Management zu aktivieren. Auch wieder dumm, wenn sowas in einem Intel Bios auf einem Intel Board nicht da ist.
Aber auch hier gibt es noch eine letzte Rettung:
Man kann das LPM auch über die Registry deaktiveren (oder wieder auch aktivieren).

Den folgenden Code einfach in eine Textdatei kopieren und als NOLPM.REG speichern. Anschliessend per Doppelklick ausführen. Reboot und alles ist wieder gut.


Windows Registry Editor Version 5.00


[HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\services\iaStor\Parameters\Port0]
"LPM"=dword:00000000
"LPMDSTATE"=dword:00000000
"DIPM"=dword:00000000 


[HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\services\iaStor\Parameters\Port1]
"LPM"=dword:00000000
"LPMDSTATE"=dword:00000000
"DIPM"=dword:00000000


[HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\services\iaStor\Parameters\Port2]
"LPM"=dword:00000000
"LPMDSTATE"=dword:00000000
"DIPM"=dword:00000000


[HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\services\iaStor\Parameters\Port3]
"LPM"=dword:00000000
"LPMDSTATE"=dword:00000000
"DIPM"=dword:00000000


[HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\services\iaStor\Parameters\Port4]
"LPM"=dword:00000000
"LPMDSTATE"=dword:00000000
"DIPM"=dword:00000000


[HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\services\iaStor\Parameters\Port5]
"LPM"=dword:00000000
"LPMDSTATE"=dword:00000000
"DIPM"=dword:00000000


Selbstverständlich gibt es auch noch die Möglichkeit dies wieder zu deaktiveren:



Windows Registry Editor Version 5.00

[-HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\services\iaStor\Parameters\Port0]
"LPM"=dword:00000000
"LPMDSTATE"=dword:00000000
"DIPM"=dword:00000000 

[-HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\services\iaStor\Parameters\Port1]
"LPM"=dword:00000000
"LPMDSTATE"=dword:00000000
"DIPM"=dword:00000000

[-HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\services\iaStor\Parameters\Port2]
"LPM"=dword:00000000
"LPMDSTATE"=dword:00000000
"DIPM"=dword:00000000

[-HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\services\iaStor\Parameters\Port3]
"LPM"=dword:00000000
"LPMDSTATE"=dword:00000000
"DIPM"=dword:00000000

[-HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\services\iaStor\Parameters\Port4]
"LPM"=dword:00000000
"LPMDSTATE"=dword:00000000
"DIPM"=dword:00000000

[-HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\services\iaStor\Parameters\Port5]
"LPM"=dword:00000000
"LPMDSTATE"=dword:00000000
"DIPM"=dword:00000000

Und für die User, die keinen Bock auf Copy&Paste haben. Oder sich nicht sicher sind, wie das hier funktionieren soll, habe ich hier auch direkte Links für die REG-Files.

LPM-Deaktivierung
und
LPM-Aktivierung

Kommentare

Olli hat gesagt…
Noch eine Anmerkung am Schluss: Jetzt, gute 2 Monate später, kann ich definitiv zusichern, dass die Bluescreens bei Intel-Boards und div. SSD's mit diesem Trick behoben werden können.
Läuft stabil und schnell!

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